Wofür steht für LGBTI?
- LGBTI: Die Abkürzung steht für „lesbian, gay, bisexual, transgender und intersex“. Das Akronym „LGBTI“ wird oftmals um andere Buchstaben ergänzt wie „LGBTQI“, „LGBTTQIA“ oder „LGBTI +“, wobei z.B. „Q“ für „Queer“, „A“ für „Asexual“, das andere ‘T“ für „Transsexual“ und ‘+“ für andere nicht-normative sexuelle Orientierungen und Geschlechtsidentitäten steht. Kurz gesagt, das “+” Zeichen wird allgemein verwendet, um Menschen, die nicht heterosexuell und / oder cisgender sind, einzubeziehen.
- Lesbe: Eine homosexuelle Frau. Eine Frau, die sich sexuell und emotional von anderen Frauen angezogen fühlt.
- Homosexuell/ Gay: Menschen, die sich sexuell und emotional von Menschen des gleichen Geschlechts angezogen fühlen.
- Bisexuell: Eine Person, die sich sexuell und emotional von Männern und Frauen angezogen fühlt.
- Transgender (trans): Menschen, die sich mit ihrem ursprünglichen biologischen Geschlecht nur unzureichend oder gar nicht identifizieren und ihr biologisches Geschlecht als falsch empfinden. Sie leben, kleiden und benehmen sich wie Menschen des Geschlechts, dem sie sich zugehörig fühlen. Einige Transgender Menschen unterziehen sich Operationen, um ihren Körper an das Geschlecht anzupassen, dem sie sich zugehörig fühlen.
- Intersex: Eine Person, deren Anatomie oder Genetik bei der Geburt nicht eindeutig einem Geschlecht zuzuordnen ist.
Alle diese Begriffe beziehen sich auf die sexuelle Orientierung, die Geschlechtsidentität, den Geschlechterausdruck und die sexuelle Identität.
- Sexuelle Orientierung: Emotionale, romantische und/oder sexuelle Anziehung gegenüber gleich- oder anders geschlechtlichen Partnern.
- Geschlechtsidentität: Die individuell empfundene Zugehörigkeit zu einem Geschlecht.
- Gender expression (Ausdruck der Geschlechtlichkeit und der Geschlechtsidentität): Die Art und Weise, wie eine Person ihr Geschlecht und ihre sexuelle Identität vermittelt, z.#b. durch Einstellungen, Kleidung, Gesten usw.
Seit 1974 (American Psychiatric Association) und 1990 (World Health Organization) gilt Homosexualität nicht mehr als eine psychiatrische Störung, sondern als „eine natürliche Variation der menschlichen sexuellen Orientierung“.
Transgenderismus gilt ebenfalls nicht mehr als eine psychiatrische Störung. Die DSM-V definiert es nur dann als Dysphorie, wenn sich die Gender-Identität mit einer Leidenssituation verbunden ist.
Transgender Menschen wird in der Regel erlaubt, die Geschlechtsbezeichnung auf ihren Ausweisdokumenten zu ändern, kurz nachdem eine geschlechtsangleichende Operation durchgeführt wurde.
In jüngster Zeit haben die Transgender in mehreren Ländern das Recht, die Geschlechtsbezeichnung auf ihren Ausweisdokumenten auch ohne geschlechtsangleichende Operation zu ändern.
Homo-/ Bi-/ Transphobie betrifft alle!
Unter Homo-/Bi-/Transphobie versteht man jede Art von Gewalt gegen LGBTI, diskriminierende Meinungsäußerungen und verbale und nonverbale Äußerungen, die soziale Verachtung ausdrücken. Zu denken und zu sagen, dass homosexuelle und Transgender „krank“, „gegen die Natur“ oder „verkehrt“ sind oder zu behaupten, dass ihre sozialen Rechte aufgrund ihrer sexuellen Orientierung, der sexuellen Identität oder des Geschlechtsausdrucks vermindert werden sollten, sind ebenfalls Beispiele von Homo-/ Bi-/Transphobie.
Homo-/ Bi-/Transphobie ist oft mit Sexismus verbunden. Sexismus bedeutet, dass die Fähigkeiten und Eigenschaften von Menschen nicht mit ihrer Persönlichkeit, sondern mit Eigenschaften ihres Geschlechts bzw. mit geschlechtsspezifischen Vorurteilen und Stereotypen verbunden werden. Seximus richtet sich nicht nur gegen LGBTI, sondern gegen alle, die gegen klassische Geschlechterrollen und Stereotype verstoßen sowie gegen heterosexuelle Menschen mit Beziehungen zu LGBTI (z.B. auch Freunde, Verwandte).
Menschen, die in ihrem Geschlechtsausdruck, ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Geschlechtsidentität nicht mit dem ihnen zugewiesenen Geschlecht übereinstimmen, können durch entsprechende Verunglimpfungen und Angriffe besonders verletzt werden.
Das bedeutet, dass Homo-/ Bi-/Transphobie auch eng mit Sexismus und der Herausforderung der Gleichstellung der Geschlechter im Sport verbunden ist.
Was ist mit LGBTI und Sport?
Homosexuelle, Lesben, Bisexuelle, Transgender und Intersex haben die gleichen Fähigkeiten im Sport wie Heterosexuelle. Sport gehört neben Schule und Familie zu den wichtigsten Umgebungen, in denen junge Menschen aufwachsen und lernen, sich auszudrücken.
Aus diesem Grund sollte jeder Mensch die Chance haben, sich über sexuelle und sentimentale Dinge frei äußern, ohne Angst zu haben, verurteilt oder verspottet zu werden. So sollte man in der Schule, auf der Arbeit und natürlich auch im Sport mit Mitspieler_innen, Kolleg_innen oder Trainer_innen frei und ohne jegliche Ängste und Risiken offen reden können.
Leider ist Sport oft von Sexismus und Homo-/ Bi-/Transphobie betroffen, genau wie jeder andere soziale Raum. Laut der Europäischen Agentur für Grundrechte (FRA, 2014) gaben 42% der interviewten 90.000 LGBTI-Personen aus ganz Europa an, Sportvereine nicht als Umgebungen zu betrachten, in denen sie offen LGBTI sein können.
Viele LGBTI fühlen sich in einem Sportclub nicht sicher, nicht akzeptiert oder in der einen oder anderen Weise eingeschränkt.
Dies führt dazu, dass viele LGBTI aufhören, Sport zu treiben, was kurz- und langfristigen Auswirkungen auf ihr Wohlbefinden haben kann.
Jede_r ist anders: sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität
Mobbing, Verunglimpfungen und andere Arten von Gewalt kann jede_n treffen.
Oft fühlen sich Menschen aufgerufen, Fähigkeiten oder Eigenschaften zu beweisen, die nichts mit sportlicher Leistung zu tun haben, sondern sich nur auf Geschlechtsstereotypen beziehen.
Männer müssen häufig wie „Machos“ auftreten. Tun sie dies nicht, kann es passieren, dass sie verspottet oder als „schwach“ angesehen werden. Frauen, die Sport treiben, wird oft fehlende Weiblichkeit unterstellt. Dies führt oft zu der falschen Annahme, dass die Frau lesbisch ist, auch wenn sie es nicht ist. Dieses Stereotypen halten sich hartnäckig und müssen vor allem im Sport berücksichtigt werden.

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